Artikel zum Biber in RLP

"Geschätzt mehr als 1.000 Biber" ist ein Artikel der Allgemeinen Zeitung vom 09. April 2025 überschrieben. Darin wird ein vergleichsweise umfassender Bericht über den aktuellen Bestand der Biber in Rheinland Pfalz sowie zum "Bibermanagement" gegeben.

Den Artikel können Sie hier finden.

Übrigens sind zufälligerweise auch ein paar Bilder, die Biberaktionen dokumentieren, in unserer Bildergalerie.

 

Persönliche Anmerkung: Dass unser Biber-Beauftragter Jörg Homann Umweltministerin und Landrat geführt und informiert hat, wird nur am Rande erwähnt. Es wird ausschließlich Frau Venske vom Biberzentrum zitiert.

Udo Baumfalk

Buchsbaumzünsler ist wieder unterwegs

Die Raupen des Buchsbaumzünslers kann man mit den Fingern absammeln
Die Raupen des Buchsbaumzünslers kann man mit den Fingern absammeln


Achtung - der Buchsbaumzünsler ist wieder aktiv bei uns
Der Buchsbaumzünsler tritt seit ca. 10 Jahren auch in unserer Region regelmäßig auf. Seine Raupen können den Buchsbaum bei starkem Befall völlig kahl fressen. Die Eier des Schmetterlings überwintern oft an der Pflanze. Jetzt sind die ersten Raupen geschlüpft. Sie schützen sich, indem sie oft an der Triebspitze mehrere Blättchen verspinnen, (siehe Foto unten) und im inneren an der Blattunterseite Blattmasse abnagen. Die Raupen sind jetzt nur wenige Millimeter lang, (siehe Foto).
Wer die Raupen frühzeitig absammelt, kann die Pflanze auch ohne chemische Keule vor Kahlfraß schützen.

Vom Buchsbaumzünsler eingesponnene Blätter.
Vom Buchsbaumzünsler eingesponnene Blätter.

Ausstellung: Naturfotos von Nahe und Glan

Der Fotograf Laszlo Struss (rechts) und der Leiter der Stadtbibliothek, Stefan Meisel, bei der Eröffnung der Ausstellung
Der Fotograf Laszlo Struss (rechts) und der Leiter der Stadtbibliothek, Stefan Meisel, bei der Eröffnung der Ausstellung

In der Stadtbibliothek Bad Kreuznach wurde heute eine kleine, aber feine Ausstellung mit Aufnahmen des Naturfotografen Laszlo Struss und seinem Sohn Silas aus Meisenheim eröffnet, unterstützt unter anderem auch vom NABU Bad Kreuznach und Umgebung.

Beide verweilen als Ausgleich zum oft reizüberladenen Alltag gerne in der Natur und beobachten dort Tiere. Neben anderen Regionen interessieren Sie sich besonders für an Nahe, Glan und Rhein beheimateten Tierarten. Einige seltene Arten wie die Würfelnatter oder die Smaragdeidechse haben hier in diesem besonderen Mikroklima ihre Heimat.
Nach und nach erweiterten die beiden sowohl ihre Kenntnisse zu Tieren, ihren Habitaten als auch zu Fotografie und Bearbeitung der Bilder. Begonnen mit einfacheren digitalen Spiegelreflexkameras fotografieren sie inzwischen mit spiegellosen Vollformatkameras und den obligatorischen großen Brennweiten neuerer Teleobjektive.
In den letzten Jahren haben sich sehr viele Aufnahmen angesammelt. Einige davon stellen sie nun in der Stadtbibliothek Bad Kreuznach aus und hoffen ein wenig ihrer Begeisterung für die Tierwelt der Region transportieren zu können und die Betrachter für diese unbedingt schützenswerte Artenvielfalt zu sensibilisieren.

Gezeigt werden erstklassige Fotos von Tierarten unserer Heimat in zum Teil atemberaubenden Momentaufnahmen. Infoschilder mit Texten zu den vorgestellten Arten und kostenlose Infomaterialien vom NABU runden das Ganze ab. Noch bis zum 26. Januar ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek zu sehen. Ab Anfang Januar liegt dort auch der "Eisvogel 2025", das einmal jährlich erscheinende Mitgliederheft des NABU Bad Kreuznach und Umgebung zum Mitnehmen aus. Das 64-seitige Heft informiert mit einer bunten Vielfalt an Texten und Bildern über die Tätigkeiten und Veranstaltungen der Naturschutzgruppe, die sich über weitere aktive Mitstreiter freut.

Ein paar Appetithäppchen für die Ausstellung

Die Heide um die Ecke

Wenn man blühende Heide erleben möchte, braucht man nicht durch die halbe Republik zu fahren. Und nebenbei kann man dabei auch noch ein historisches Kleinod und urgeschichtliche Zeugen kennenlernen. Wir sprechen von Neu-Bamberg und seiner Umgebung.

Die Burg über dem kleinen Ort ist bereits im 17. Jahrhundert zerstört worden. Den Burgberg teilen sich die Burgruinen und die katholische Kirche. Immer noch hat man einen schönen Blick von dort. Das Örtchen selbst hat viele offensichtliche und einige versteckte Schönheiten.

Der Bergrücken südöstlich von Neu-Bamberg Richtung Siefersheim ist ein weiteres „Highlight“. Auf mehreren Wanderwegen kann man aktuell die blühende Heide bestaunen. Die Wege sind sowohl in Wald und Schatten wie auch sonnig. Es gibt ein paar Steigungen zu bewältigen, um auf den Berg zu kommen. Und natürlich muss man auch wieder runter… Aber die Heidelandschaft selber und der größte Teil des Waldes sind ohne herausfordernde Höhenunterschiede, so dass man sich auf die Natur konzentrieren kann. Und die bietet am Waldrand eine weitere Besonderheit. Was wie eine normale Allerwelts-Steinlage erscheint, ist in Wirklichkeit der Rest eines uralten Meeresufers. Wenn man genau hinschaut, kann man die Ausspülungen erkennen (Abb. 3). Im Dorf selber kann man noch Muschelbänke sehen. Sie sind vor einem Haus platziert. Man muss ein bisschen suchen, bis man sie findet (Tipp: ein großes Rad ist darüber befestigt). Die Muscheln sind noch klar zu erkennen. Es gibt auch noch andere Reste dieser Meere. Im Weingut Hesselborner Mühle sind einige steinerne Zeugnisse dieser

Zeit ausgestellt, darunter Panzer von Schildkröten.

 

Je nach Interesse und Kondition kann man gut 10 km wandern oder eine verkürzte Tour von ca. 5-6 km nehmen. Bei letzterer ist aber die Meeresküste nicht erreichbar.

 

Violette Holzbiene unterwegs

Es ist schon etws Besonderes, dass die Violette Holzbiene schon Anfang Februar unterwegs ist. Sie ist eigentlich eine wärmeliebende Art, die, wie alle Holzbienen, in unseren Breiten eigentlich erst ab April unterwegs ist. Holzbienen sind vor allem in den Tropen und Subtropen verbreitet.

Joerg Homann hatte das Glück, schon am 09. Februar 2024 zwei Exemplare zu sehen und eines zu fotografieren. Allerdings war das fast eine Woche später als im vorigen Jahr, wo ebenfalls Anfang Februar Holzbienen sehen konnte (siehe hier).

Schottergärten

 Bild: © D. Korsawe NABU
Bild: © D. Korsawe NABU

Hart gesagt gilt: Unter Schottergärten versteht man keine Gärten, die mit viel Geld angelegt wurden, sondern eine Schotterwüste statt eines Gartens. Die modernen dunkelgrauen Geröllflächen sind nicht nur ökologisch völlig wertlos, im Sommer können sie sich bis auf deutlich über 50°C erhitzen, was letztlich auch zu einem Gesundheitsrisiko für die Anwohner führt.

Diese Schottergärten sollte man nicht mit Steingärten verwechseln, die einen optimalen Standplatz für trockenheitsliebende Pflanze, wie z.B. Sukkulenten (siehe auch diesen Beitrag), bieten sollen. In diesen Steingärten können wir so durchaus eine interssante Artenvielfalt beobachten.

Wegen der oben aufgezeigten Negativpunkte verbieten immer mehr Kommunen solche Schotterflächen bei der Neuanlage eines Gartens. So heißt es z.B. im Paragrafen 8 der Hessischen Bauordnung (HBO), „dass die nicht überbauten Flächen der bebauten Grundstücke erstens wasserdurchlässig zu belassen oder herzustellen und zweitens zu begrünen oder zu bepflanzen sind.“

In diesem Zusammenhang möchten wir euch eine Linksammlung zur Verfügung stellen, die euch nicht nur über die Hintergründe dieser Diskussion informieren möchte, sondern euch auch Hinweise zur ökologisch und ökonomisch sinnvollen oder schlicht schönen Gartengestaltung geben soll.

Udo Baumfalk

Liste mit weiterführenden Links zu diesem Thema:

Pflegeleichter Vorgarten statt Schotterbeet:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/26033.html

 

Pflanzpläne für pflegeleichte Vorgärten:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/planung/28500.html

 

Gartenplanung von Grund auf:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/planung/20388.html

 

Anpassung des Gartens an den Klimawandel:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/klimagarten/26024.html

 

Kraterbeet für den Klimagarten:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/26033.html

 

Anlage einer Blumenwiese:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/22377.html

 

Empfohlene Saatgutanbieter:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/trends-service/empfehlungen/00592.html

 

Insektenfreundliche Stauden für alle Standorte:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/trends-service/diy-rezepte/22922.html

 

Wildsträucher für den Garten:
https://hamburg.nabu.de/tiere-und-pflanzen/garten/gartentipps/05228.html

 

Fassadenbegrünung:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/dach-wand/28549.html

Dachbegrünung:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/dach-wand/00571.html

Rainer Michalski

 

Mein Paradiesgarten - ein Naturgarten in Gutenberg

 Ein Bericht von unserem Mitglied Anja Münch, die im Vorstand der Regionalgruppe Rhein-Nahe des Naturgarten e.V. aktiv ist:

 

Mein Garten ist anders - ganz anders! Was auf den ersten Blick wie ein wildes Durcheinander aussieht, hat System und ist wohl durchdacht. Von Anfang an habe ich mich entschieden, einen Garten für Mensch und Tier anzulegen. Im Zeitalter von Insektensterben, Glyphosat-Wahnsinn und dem damit verbunden Krieg gegen alles was grünt, summt und fliegt, erschien mir das die einzig logische Konsequenz.

 

Zu meinem Glück fand ich Unterstützung beim Naturgarten e.V. - hier bekam ich viele umfangreiche Informationen zum Thema. Ohne die hervorragende Bücher, Hinweise auf Bezugsquellen für die passenden Pflanzen, sowie die Beratung bis zur kompletten Planung eines Naturgartens wäre es mir vermutlich wie vielen Gartenanfängern ergangen: Ich hätte viel Geld für vermeintlich pflegeleichte und "bienenfreundliche" Pflanzen ausgegeben, die sich später als steril, empfindlich oder invasiv (wuchernd) entpuppen. Ein erhellendes Erlebnis hatte ich vor einigen Jahren, als ich in einem Gartencenter eine hübsche, blühende Staude für meine Terrasse kaufte. Die bunten Blüten zogen die Insekten magisch an, umso größer war mein Entsetzen als plötzlich etliche tot oder sterbend auf und unter dem vermeintlich "bienenfreundlichen" Gewächs lagen. Das bunte Pflänzchen war vollgepumpt mit Insektenschutzmitteln!

Seitdem schaue ich sehr genau, wo ich meine Pflanzen kaufe. Ich finde es erschreckend, wieviel Gift heute auf unseren Feldern und in den Gärten eingesetzt wird. Und auch die heute leider äußerst beliebten Schottergärten tragen zum Rückgang der Tiere in unseren Gärten bei.

Aber nun zu meinem Garten: Er ist nicht sehr groß, trotzdem haben sich mittlerweile viele seltene Pflanzen und Tiere angesiedelt. Es gibt eine große Anzahl einheimischer Stauden und Wildblumen sowie ca. 15 verschiedene naturnahe Rosen, die in jeder Saison traumhaft blühen und unzählige Insekten anlocken. Weil ich die Rosenblüten niemals abschneide, gibt es im Herbst eine Menge wunderschöner Hagebutten für die Vögel.

Ein befreundeter Winzer meinte kopfschüttelnd: "Ohne Spritzen wird das in unserer Weingegend nix." Rosen werden von den selben Krankheiten befallen wie Weinreben, daher werden sie gerne am Rand von Weinbergen gesetzt um Krankheiten anzuzeigen. Glücklicherweise hat er nicht Recht behalten. Meine Rosenstöcke wurden nie gespritzt, trotzdem haben sie sich aufgrund ihrer Robustheit prächtig entwickelt.

 

Nachdem ich unseren lehmigen Boden mit Sand etwas abgemagert hatte, säte ich verschiedene zertifizierte Wildblumen-Saatmischungen von einem auf Wildpflanzen spezialisierten Hersteller aus. In den mageren Schotterstreifen vor den Staketenzaun im Vorgarten setzte ich unzählige einheimische Stauden. Dabei ging es im "Versuch-und-Irrtum-Verfahren": einiges ist eingegangen, anderes wächst prächtig und sät sich immer wieder selbst aus.

Zweimal im Jahr mähe ich die Wildblumenwiese mit der Sense, so entwickelt sich die Blütenpracht optimal. Stauden bleiben über den Winter stehen. Sie versamen sich, bieten Futter für Vögel und Winterquartiere für Insekten.

Es gedeihen nur die Pflanzen, denen der jeweilige Standort und die Bedingungen zusagen. Manche verschwinden, um dann Jahre später an anderer Stelle wieder aufzutauchen. Diese Lektion musste ich früh lernen: Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt!

 

Am Anfang fand ich es nicht leicht, die Eigendynamik im Naturgarten zu akzeptieren. Mit den Jahren stellte sich jedoch eine gewisse Gelassenheit ein.

Mein Garten sieht jedes Jahr etwas anders aus. Wenn ich so hindurch schlendere, freue ich mich auch über neu zugewanderte Wildpflanzen. Was sich allzu breit macht, wird herausgenommen. Auf einige invasive Neophyten (nicht einheimische, wuchernde Pflanzen) mache ich gezielt Jagd, wie z.B. das Kanadische Berufkraut oder die Pfeilkresse.

Die Vögel in meinem Garten füttere ich ganzjährig. Meine Spatzen, deren Tschilpen mich an meine Kindheit erinnert, haben sich dadurch mittlerweile gut vermehrt. Auch diese "Allerweltsvögel" werden ja immer seltener. Ich bin stolz darauf, die ganze Straße "verspatzt" zu haben!

Im Winter hatte ich zu meiner großen Freude auch seltene Gäste an der Futterstelle: Schwarzkehlchen, Wacholderdrossel und Schwanzmeisen. Zum Trinken und Baden haben meine Vögel ein eigenes "Vogelspaßbad": eine 90-Liter Wanne mit einer kleinen Pumpe, versteckt in einem Feldsteinhaufen. Eine kleine Wasserfontäne sprudelt über einem gebohrten Feldstein. Hier war gerade im heißen Sommer viel los: Kohl- und Blaumeisen, Amseln, Zilpzalp, Gartenrotschwanz, Dorngrasmücke, Zaunkönig, Türkentauben und natürlich die Spatzen veranstalten unmittelbar vor unserem Sitzplatz auf der Terrasse wilde Badepartys. Es macht Riesenspaß, ihnen dabei zuzuschauen!

 

Steinhaufen und Totholz gehören natürlich auch in den Naturgarten, alles mit viel Muskelschmalz in der benachbarten Kulturlandschaft gesammelt. Die Winzer holen die Feldsteine aus ihrem Wingert, ich freue mich drüber... Spitzmäuse lieben Steinhaufen..

Auf der Kräuterspirale hatte ich letzten Herbst Besuch von einem Mauswiesel. Davon abgesehen zirpt, summt und brummt es in meinem Garten die meiste Zeit, während in den mit Thuja- und Zierrasen bestückten Nachbargärten Grabesruhe herrscht...!

Wenn ich morgens aufwache, höre ich oft das sonore Brummen der Erdhummeln, die sich schon im zweiten Jahr in einem alten Mäusenest unter unserem Schlafzimmerfenster einquartiert haben.

Ich hechte gelegentlich hektisch nach meiner Kamera, wenn im Garten mal wieder eine bedrohte und seltene Tierart auftaucht, wie z.B. die Senf-Blauschiller-Sandbiene, die Knautien-Sandbiene oder die Blaufügelige Ödlandschrecke.

 

Auf einem Hochbeet und in Töpfen wachsen natürlich auch einige Pflanzen nur für uns: Tomaten, Salat, Radieschen, Karotten, Zucchini, Petersilie usw.

 

Zum Schluss möchte ich sagen: Ich würde es jederzeit wieder so machen. Für einen Menschen wie mich, der alles liebt, was summt und brummt, kreucht und fleucht, ist der Naturgarten ein Paradies. Es gibt regelmäßig neue und seltene Pflanzen und Tiere zu entdecken, über die ich mich riesig freue.

Ich möchte gerne auch andere Menschen für "Mehr Natur im Garten" begeistern. Dafür habe ich mit meiner Schwester Ulla Pauli die Regionalgruppe Rhein-Nahe des Naturgarten e.V. gegründet. Wir freuen uns immer über neue Interessenten, geben Tipps und vermitteln gerne Ansprechpartner und Bezugsquellen zur Anlage naturnaher Gärten.

Mittlerweile wurde mein Garten mehrfach ausgezeichnet:

Ich erhielt eine Goldprämierung von "Tausend Gärten, Tausend Arten" als vorbildlicher Naturgarten und belegte den 3. Platz in der Kategorie bestehende Naturgärten bei "Deutschland summt", bundesweiter Pflanzwettbewerb "Wir tun was für die Bienen".

Ich bin auch Wildkräuterbotschafterin NABU.

 

Am 30. Juni ist von 10-18 Uhr der "Tag der offenen Gartentür".

Über diesen Link kommt ihr zur Seite des „Naturgarten e.V.“:

https://naturgarten.org/wilde-gaerten

Dort findet man in der nach Postleitzahl sortierten Liste neben vielen weiteren Beispielen auch nähere Informationen zu diesem wunderschönen Garten!

 

Text und Bilder: Anja Münch

 

Fledermäuse willkommen

Es freuen sich über die Auszeichnung (von links): Mimi Clausen (NABU), Pfarrer Dr. Claus Clausen, Pfarrerin Ute Weiser, Wolfgang Brüning (NABU), Staatssekretär Dr. Erwin Manz, Küster Jan Pelar und Hausmeister Richard Kleinz. (Foto: Leif Cramer)
Es freuen sich über die Auszeichnung (von links): Mimi Clausen (NABU), Pfarrer Dr. Claus Clausen, Pfarrerin Ute Weiser, Wolfgang Brüning (NABU), Staatssekretär Dr. Erwin Manz, Küster Jan Pelar und Hausmeister Richard Kleinz. (Foto: Leif Cramer)

„Fledermäuse willkommen“ bei der evangelischen Kirchengemeinde Bad Kreuznach – Umweltstaatssekretär Erwin Manz betont ökologische Bedeutung

„Fledermäuse können mit den Ohren sehen und bewegen sich nachts mit traumwandlerischer Sicherheit auf engstem Raum. Diese heimlichen Flugakrobaten sind aber auch äußerst wichtige Nützlinge. Als Insektenfresser leisten sie einen nicht unerheblichen Beitrag zur Bekämpfung von Stechmücken und Schadinsekten, indem jede von ihnen pro Nacht mehrere hundert der kleinen Tierchen vertilgt“, erläuterte Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz bei der Übergabe der Plakette zur vom Umweltministerium Rheinland-Pfalz geförderten NABU-Aktion „Fledermäuse willkommen“ an die evangelische Kirchengemeinde Bad Kreuznach.

Der Fledermausschutz – nicht zuletzt durch den NABU - hat in Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahrzehnten wesentlich zur Erholung der bedrohten Bestände der 21 heimischen Arten beigetragen. Das Projekt „Fledermäuse willkommen“ hilft Fledermausquartiere zu sichern und die Bevölkerung über Fledermäuse zu informieren. Die Tiere, die sonst heimlich und still leben, sollen mit ihrer faszinierenden Ökologie für alle erlebbar werden.

„In den drei Kirchen der evangelischen Kirchengemeinde Bad Kreuznach finden Fledermäuse einen offenen, für sie geeigneten Lebensraum. Das ist sehr wertvoll und keine Selbstverständlichkeit in einer Zeit, wo viele Fledermausquartiere im Zug von Sanierungsmaßnahmen für immer verschwinden“, betont der Fledermausschützer Wolfgang Brüning vom NABU Bad Kreuznach und Umgebung. Wie Pfarrer Dr. Claus Clausen berichtete, gibt es in der Gemeinde einen sehr aktiven Umweltausschuss, der sich neben vielen anderen Themen auch um die Belange der Fledermäuse kümmert: „Vor einem Jahr haben wir uns als Kirchengemeinde eine Umweltrichtlinie verpasst. Wir treten dafür ein, dass alle heute und in Zukunft an dem Geschenk der Schöpfung teilhaben können.“

Im Einzelnen stellt sich die Situation der Fledermäuse zurzeit wie folgt dar:

- In einem Nebengebäude der Johanneskirche haben sich schon vor einiger Zeit Zwergfledermäuse angesiedelt. Dabei dürfte es sich um eine aus mindestens 20 Tieren bestehende Wochenstubenkolonie handeln, also Fledermausweibchen, die dort ihre Jungen aufziehen.
- Auf dem riesigen, zweistöckigen Dachboden der alten Pauluskirche fliegen Graue Langohren ein und aus und schlafen tagsüber gut versteckt in den Ritzen zwischen den Dachbalken.
- Und auch an der Markuskirche sind Fledermäuse heimisch, vermutlich ebenfalls Zwergfledermäuse.

„Die evangelische Kirchengemeinde Bad Kreuznach erfüllt mit ihrem Engagement für die Fledermaus-Populationen eine wichtige ökologische Funktion. Sie trägt damit zum Natur- und Artenschutz, aber auch zur Bewahrung der Schöpfung und des ökologischen Gleichgewichts bei“, so Staatssekretär Manz abschließend.

Fledermausschützer des NABU Bad Kreuznach und Umgebung werden in den kommenden Jahren die Entwicklung der Fledermauspopulationen an den drei Kirchen weiter beobachten. Dabei könnten bei Interesse auch Gemeindemitglieder einbezogen werden. Haben Sie Interesse? Dann melden Sie sich per Mail an

info@NABU-Rheinhessen.de

Rainer Michalski

Holzbiene

Anregende Sonnenstrahlen

Die ersten Sonnenstrahlen des Jahres (04.02.2023) lockten die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) aus ihrem Winterquartier. Und gleich wurden die wenigen Sonnenstunden zur Paarung genutzt. Die Männchen weisen einen braunroten Ring vor der etwas abgeknickten Fühlerspitze auf und können daran gut bestimmt werden.

Auf meinem Balkon liegen einige morsche Aststücke, die die Holzbiene nutzt, um sich darin Brutgänge zu nagen und sich über den Sommer fortzupflanzen.

 

Text und Bild: Jörg Homann

 

 

 

Wasseramseln am Glan

Im Jahr 2018 wurde das alte Wehr in Meisenheim am Glan im Zuge einer Renaturierung zurückgebaut. Hierzu wurden auf einer Länge von 140 m ca. 7000 t Gestein im Bachbett verteilt. Auf dieser Gesamtlänge gibt es ein Gefälle von 3-4 Höhenmetern. Gesteinsquader wurde in mehreren Reihen, welche jeweils nicht über die gesamte Bachbreite reichen, angeordnet. Hierdurch entstehen, besonders bei Normal- und Niedrigwasser kleine Gumpen und Schwälle. Bedingt durch die Umbaumaßnahmen entstand oberhalb des ehemaligen Wehres eine ruhige Flachwasserzone. 
Weil das rechte Ufer des Glan an eben dieser Stelle direkt an einem sehr steilen Berghang liegt, an dessen Fuß nur ein schmaler Streifen Wald, aber kein Fußweg entlang verläuft, bietet sich für die ansässige Tierwelt ein relativ ungestörter Lebensraum mit vielen unterschiedlichen Verhältnissen. So sind im oberen Teil, in der Flachwasserzone, Wasservögel zu sehen, die am Glan in Meisenheim eher selten zu sehen sind. Es gibt dort Flussuferläufer, Zwergtaucher, Teichhühner und gelegentlich Silber- und Graureiher. Auch Gänsesäger wurden dort schon beobachtet. Mit viel Glück sind dort auch Füchse, Rehe und Hermeline zu sehen.
Gebirgsstelzen und Bachstelzen fühlen sich an den neu entstanden kleinen Inseln wohl, wo sie sich oft wippend von der spektakulären Insektenjagd erholen. Was aber - neben dem Eisvogel, der vom angeschwemmten Holz aus jagt - eine große Freude ist, das ist die Vielzahl an Wasseramseln. Unterhalb des renaturierten Wehres sind unter einer der Glanbrücken Nistkästen für diese Vögel angebracht. Ich selbst konnte 2022 mindesten 3 Brutpaare mit jeweils 3-4 Jungvögeln beobachten. Im Sommer verbrachten wir viel Zeit am Wasser, und es war spannend zu beobachten, wie die Elterntiere ihre Brut versorgten. Zuerst verfütterten sie nur die typischen kleinen Tierchen und Krebse. Irgendwann ist es mir zum ersten Mal gelungen zu beobachten wie eine erwachsene Wasseramsel einen kleinen Fisch fing, wahrscheinlich eine Groppe. Ähnlich wie der Eisvogel schleuderte sie ihn daraufhin immer wieder gegen einen der Steine oder Äste im Bachlauf. Sie zerlegte den Fisch so in kleine Stücke, die sie an die Jungvögel verfütterte. 
Einige Zeit später konnte ich sogar beobachten, wie die Elternvögel den Jungen diese Technik des Fischfanges beibrachten bzw. sie weitergaben. Anders als bei der Suche nach kleinen Krebsen und Wassertieren glitt die Wasseramsel dabei nicht mit ausgebreiteten Flügeln an flachen Stellen am Gewässergrund entlang, sondern saß auf einem Stein und streckte nur den Kopf ins Wasser. Sie verschaffte sich, den Kopf drehend einen Überblick und wenn sie dann einen Fisch erspähte, sprang sie mit einem schwungvollen Kopfsprung ins Wasser. Die Fischjagd wirkt dabei deutlich dynamischer und schneller als das Suchen nach Krebstierchen. Der Vogel taucht hektisch und schnell hin und her und wenn er den Fisch dann zu packen bekommt, fliegt er schnurstracks zu einem der nicht überspülten Steine. Es folgt das oben beschriebene Schleudern des Fisches auf den Felsen. Jagt die Wasseramsel für sich selbst, frisst sie den ganzen Fisch, den sie Kopf voran schluckt. 
Spannend war es zu sehen, wie die Jungtiere versuchten, diese Technik zu übernehmen. So lernten sie zuerst, den Kopf unter die Wasseroberfläche zu stecken und die Eltern bei ihrer Jagd zu beobachten. Es folgten zahllose vergebliche Versuche. Allerdings ließ sich im Herbst, erkennen, dass nun alle Wasseramseln am ehemaligen Meisenheimer Wehr Fische fangen. Es ist fast täglich möglich, dies zu beobachten. Inzwischen kommen die Vögel sehr dicht an den Fußweg, an welchem im Bedarfsfall die Hochwasserschutzvorrichtungen angebracht werden. 
Ich denke, dass die positiven Auswirkungen so einer Renaturierung erst längerfristig zum Tragen kommen. Natürlich konnte die Wasseramsel auch am alten, noch nicht renaturierten Wehr beobachtet werden. Aber es scheint, als wären die aktuellen Bedingungen ideal. Auch ist es durchaus möglich, dass die entstandene Jagdmethodik an die veränderten Bedingungen geknüpft ist. Der Glan, wie er jetzt durch Meisenheim fließt, erinnert viel eher an einen Flussabschnitt der Forellenregion als dies vorher der Fall war. Und eben diese Region ist ja das eigentliche Habitat der Wasseramsel.

Text und Bilder: Laszlo Struss

Viele Äpfel trotz Rekordhitze

Beute - und Sicherheit - fest im Blick (Hilde Schmitt)
Beute - und Sicherheit - fest im Blick (Hilde Schmitt)

Unter volllem Einsatz hat ein schlagkräftiges Team aus älteren und jungen Helfern vom NABU Bad Kreuznach und Umgebung am 6. Oktober stolze 280 kg Äpfel und Quitten auf der seit über 20 Jahren bestehenden NABU-Streuobstwiese bei Pfaffen-Schwabenheim gesammelt und geerntet. Ein erstaunlich gutes Ergebnis nach dem Dürresommer! In der Kelterei Merg wird daraus köstlicher Saft gepresst, der an die Helfer verteilt wird. 

Kleine Spinnenkunde

Nach wie vor erhalten wir Anfragen zur Nosferatu-Spinne, die vor allem im letzten Sommer ihren großen Auftritt in den Medien hatte. Bei Spinnenfunden in Haus und Garten ist bei vielen Menschen die Verunsicherung groß, denn ihre Bisse sollen menschliche Haut durchdringen und ähnlich schmerzhaft sein, wie ein Wespenstich. Erschwerend kommt hinzu: Es gibt ebenfalls auffällig große Verwechslunskandidaten in der heimischen Spinnenfauna. Daher zeigen wir an dieser Stelle zwei davon im Vergleich zum "Neuankömmling".

Gartenkreuzspinne (Heinz Abbel)
Gartenkreuzspinne (Heinz Abbel)

Sitzt die Spinne in einem Netz? Dann ist es sicher keine Nosferatu-Spinne. Die jagt nämlich immer ohne Netz. Dagegen sieht man in Gärten, an Fenstern und Straßenlaternen im Herbst häufig die Radnetze verschiedener Kreuzspinnenarten.

Winkelspinne (Rainer Michalski)
Winkelspinne (Rainer Michalski)

Die beeindruckenden Winkelspinnen sind typische Gäste in Häusern und Wohnungen. Mit bis zu 10 cm Durchmesser (inclusive Beinen!) sind sie nicht zu übersehen. Meistens haben sie ihr trichterförmiges Netz in einer ruhigen, gut versteckten Ecke gebaut und halten sich darin auf. Doch die Männchen machen sich in Spätsommernächten auf die Suche nach den Weibchen und sind dann auch abseits ihres Versteckes zu finden. Im Gegensatz zur Nosferatu-Spinne können Winkelspinnen keine glatten, senkrechten Oberflächen erklettern. Waschbecken oder Badewannen werden für sie oft zur Falle.

Nosferatu-Spinne (Robert Pfeifle)
Nosferatu-Spinne (Robert Pfeifle)

Nun zur Nosferatu-Spinne: Sie arbeitet immer ohne Netz und kann dank spezieller Hafthaare an den Füßen selbst senkrechte Glasscheiben erklimmen. Ihre Grundfarbe ist ein helles Beige, darauf dunkle Sprenkel. Auf dem Hinterleib sind am Übergang zum Vorderkörper ein oder mehrere schwarze Flecken erkennnbar.

 
Detail der Rückenzeichnung, welche der Nosferatu-Spinne ihren Namen gab (Rober Pfeifle)
Detail der Rückenzeichnung, welche der Nosferatu-Spinne ihren Namen gab (Rober Pfeifle)

Auf dem Vorderkörper sieht man eine auffällige helle Zeichnung, die entfernt an einen Schmetterling erinnert - oder an den berühmten Filmvampir Nosferatu mit dunklen Augen und hochgehobenen Krallenhänden.

Was tun bei einem Spinnenfund? Man stülpt ein Glas über die Spinne und schiebt vorsichtig von der Seite eine Postkarte darunter. Die Spinne wird ins Glas gedrängt, ist gefangen und kann leicht und gefahrlos vor die Tür transportiert werden.

Fledermausnächte in Bad Kreuznach

 Gleich zwei Fledermausführungen bot der NABU Bad Kreuznach und Umgebung am letzten Augustwochenende an, und das Interesse war groß. Gut 50 Teilnehmer*innen aller Altersgruppen hatten sich am öffentlichen Fledermausdetektor im Kurpark Bad Kreuznach eingefunden, um mit uns nach den heimlichen Jägern der Nacht zu schauen. Bis zum Einbruch der Dunkelheit gab es einen Bildervortrag zur Einführung, und kaum waren die letzten Fragen beantwortet, waren auch die ersten Ortungsrufe jagender Fledermäuse zu hören. Möglich wurde das durch den Einsatz spezieller Technik, Fledermausdetektoren übersetzen die Ultraschalllaute in einen für uns Menschen hörbaren Frequenzbereich. Anhand der von den Geräten angezeigten Ruffrequenzen ließen sich gleich vier Arten nachweisen: Während Große Abendsegler weit oben im freien Luftraum unterwegs waren, jagten Zwerg- und Mückenfledermäuse im Bereich der Baumkronen und flogen dicht über den Köpfen des begeisterten Publikums. Wasserfledermäuse waren dicht über der Oberfläche der Nahe unterwegs. Ein Höhepunkt der gelungenen Abende war sicher der Blick durch das Nachtsichtgerät, mit dessen Hilfe die verschiedenen Fledermausarten auch live beobachtet werden konnten.
 Rainer Michalski

 

Fotobericht zum Eisvogel

Er hat das Gewässer fest im Blick
Er hat das Gewässer fest im Blick

Seit 2017 fotografiere ich Eisvögel am Guldenbach.

Die Gegend dort ist teilweise ideal für den Höhlenbrüter, der sich Gänge in das - idealerweise - steile Lehmufer gräbt. Das Einflugloch zu diesen Gängen ist eng, der Altvogel passt also genau hindurch. Nach bis zu 70 cm öffnet sich der Gang zu dem Woh- und Brutkessel. Dort liegen die fast runden Eier. Ein Gelege besteht aus bis zu 7 Eiern, bis zu 3 Bruten sind in einem Jahr möglich. Die Brutzeit liegt bei 19 bis 22 Tagen. Nach etwa 26 Tagen fliegen die Jungen aus und nach weiteren 3-4 Tagen müssen sie den Brutplatz verlassen. Sie werden sofort vom Männchen zum Fischen angelernt nach dem Motto: friss bzw. lern oder stirb.

Ein Eisvogel kann drei bis vier Jahre alt werden.

Uhus in Windesheim

Seit 2014 beobachte und fotografiere ich die Uhus in Windesheim, so auch in 2022.

In diesem Jahr war der Brutbeginn Mitte Februar, die Jungen sind um den 15. - 18. März geschlüpft. Es waren diesmal 4 Jungvögel, die auch alle groß geworden sind. Mir fiel auf, dass ich in diesem Jahr nur eine Igelhaut gefunden habe, sonst sind es über 20 gewesen, denn Igel sind wichtige Beutetiere für die Uhus.

Im Bild sehen wir einen der Jungvögel von diesem Jahr.

Ein Jungvogel mit einer Ratte. Sie war die letzte Stärkung vor dem Abflug. Alle Jungvögel haben den Brutplatz verlassen.

Uhus verlassen auch im Winter ihr Revier nicht, sie wechseln nur die Schlafplätze.

Text und Fotos: Horst Paschke

Eichhörnchen im Sommer

Weil bei uns die Sommer immer trockener werden, haben es auch unsere Tiere immer schwerer, da zu überleben. Damit wenigstens einige davon zumindest etwas einfacher an Futter kommen, haben wir uns entschlossen, die Vogelfütterung das ganze Jahr hindurch aufrecht zu halten. Das bedeutet, dass wir Meisenknödel, Sonnenblumenkerne, etwas Wasser und manchmal Haselnüsse für sie bereitstellen. Zwei Häuschen mit Sonnenblumenkernen und ein Gitterbehälter für Knödel hängen in einem abgestorbenen Haselnussbusch, so dass die Vögel anschleichende Katzen aus der Nachbarschaft – hoffentlich – rechtzeitig bemerken können. In einem freistehenden Vogelhäuschen wurden ebenfalls Sonnenblumenkerne und manchmal die Nüsse angeboten.

Das wurde von den Vögeln auch gerne angenommen. Allerdings kamen noch andere Gäste, mit denen wir gar nicht gerechnet hatten. Insgesamt drei Eichhörnchen haben sich mehr oder weniger regelmäßig bei uns bedient. Einige kamen jeden Morgen zwischen 06.30h und 08.00h zum Frühstücken, häufig wurde vor allem abends, wenn es nicht mehr so warm war, noch ein Imbiss eingenommen. Vermutlich, weil der Ellerbach wenige hundert Meter von uns entfernt liegt, wurde die Trinkschale allerdings weit seltener angenommen, als wir gedacht hatten.

 

Oh! Das ist ja immer noch recht weit weg 🤔.  (Alle Bilder in diesem Artikel können per Klick auf das Bild vergrößert werden)
Oh! Das ist ja immer noch recht weit weg 🤔. (Alle Bilder in diesem Artikel können per Klick auf das Bild vergrößert werden)

Gerade zum Frühstück kamen meist zwei Eichhörnchen. Damit es nicht zu Streitigkeiten kam, ging eines in das freistehende, das andere in eines der hängenden Häuschen. Beim freistehenden war alles einfach: hochspringen, eventuell vorhandene Vögel verscheuchen, sich mitten ins Häuschen setzen und genüsslich essen. So einfach war es allerdings nicht, an die Kerne im hängenden Häuschen zu gelangen. Wenn man so nahe wie möglich an die Futterquelle gelangt war, musste man allerdings feststellen, dass es immer noch recht weit war.

Da musste man sich etwas einfallen lassen und sich - im wahrsten Sinne des Wortes - etwas strecken.

Wenn man es dann geschafft und ein paar Kerne ergattert hatte, konnte man es sich nach Eichhörnchen Art bequem machen: die Füße fest um zwei Äste gekrallt, den Schwanz locker gegen einen Ast gestützt und die Leckerbissen in den Händen fest im Blick.

Ganz einfach machten es sich die Hörnchen, die einfach auf heruntergefallene Körner spekulierten – und meistens auch fündig wurden.

Die Trinkmöglichkeit nahmen die Tiere wie gesagt im heißen Sommer 2021 erstaunlich selten in Anspruch. Aber wenn sie es taten, machte es glücklich – die Tiere, weil sie ihren Durst stillen konnten und uns, weil es einfach niedlich aussah (und wir das Gefühl hatten, für sie etwas Gutes getan zu haben).

Text und Bilder: Udo Baumfalk

 

PS: Im Sommer 2022 wurden die Schälchen deutlich besser angenommen, allerdings nur von Vögeln. Vor allem Spatzen nutzten sie auch für ein mehr oder weniger vollständiges Bad.

 

Sukkulenten im Garten

Abbildung 1: Verschiedene Dickblattgewächse zusammen. (Alle Bilder in diesem Artikel können per Klick auf das Bild vergrößert werden)
Abbildung 1: Verschiedene Dickblattgewächse zusammen. (Alle Bilder in diesem Artikel können per Klick auf das Bild vergrößert werden)

 

In unserer Gegend haben wir mehr und mehr ein durch Trockenheit gekennzeichnetes Klima, was besondere Ansprüche an die Pflanzen stellt. Es lohnt sich also, die Pflanzen im eigenen Garten entsprechend anzupassen, um Gießwasser zu sparen. Dazu sind die sogenannten Sukkulenten ideal. Das sind Pflanzen, welche Wasser speichern können. Sukkulente sind dem Namen nach „saftreiche“ Pflanzen, gelegentlich werden sie auch als Fettpflanzen bezeichnet. Sie sind an besondere Klima- und Bodenverhältnisse angepasst. Die bekanntesten Vertreter sind die Kakteen, aber auch die Dickblattgewächse, zu denen der bekannte Mauerpfeffer (Sedum) und auch die Hauswurze gehören.  Bei meinem Vorschlag dazu konzentriere ich mich auf die Hauswurz- oder Sempervivum-Arten. Sie sind eigentlich in den europäischen Gebirgen bis nach Nordafrika heimisch. Auf besonnten Felsen und steinigen Regionen kommen sie besonders häufig vor. Von dieser Herkunft her kann man schließen, dass die Sempervivum-Arten auch winterhart sind. Sie sind ausgesprochen genügsame Pflanzen. Das bedeutet, dass sie mit recht wenig Erde und auch Wasser auskommen. Einmal die Woche etwas Wasser ist nach meiner Erfahrung völlig ausreichend – auch bei den warmen Sommern der letzten Jahre. Außerdem werden viele dieser Sorten gerne von heimischen Insekten besucht. Bei uns sind gerade in der warmen Mittagszeit geradezu Schwärme von kleinen Fliegen bis zu Hummeln an den Blüten „unserer“ Sukkulenten zu finden.

 

Abbildung 2: Blüten einer Art der Mittagsblumengewächse, die nicht zu den Dickblattgewächsen gehört, aber auch eine Familie der Sukkulenten ist.
Abbildung 2: Blüten einer Art der Mittagsblumengewächse, die nicht zu den Dickblattgewächsen gehört, aber auch eine Familie der Sukkulenten ist.

Es sind lt. Wikipedia etwa 200 Sempervivum-Arten beschrieben. Außerdem sind um die 7000 Sorten „in gärtnerischer Verwendung“. Schon das zeigt, dass sie auch für viele Menschen interessant sind. Und das nicht nur, weil sie genügsam sind und sich gut ausbreiten, sondern sie sind auch richtig schön. Wenn man die Information bekommen kann, zu welcher Art die zu kaufenden Sorte gehört, sollte man darauf achten, heimische Arten zu bevorzugen, z.B. Weiße Fetthenne, Scharfer Mauerpfeffer, Milder Mauerpfeffer, Tripmadam, Dachwurz, Spinnweb-Hauswurz. Dadurch ist auch gewährleistet, dass sie von Insekten besucht werden.

Sie wachsen als Horste in Form von ballförmigen, halbkugeligen oder ausgebreiteten Rosetten. Die Größe dieser Rosetten ist je nach Art oder Sorte 0,5 cm. bis < 20 cm, meist um die 5 cm. Die Rosetten, welche einen Blütenstand getrieben hatten, sterben danach ab.

Die Blätter sind in der Regel sehr fleischig - es sind eben Dickblattgewächse. Die Blattfarbe ist teilweise vom Sonnenstand abhängig. Es gibt recht viele Variationen von gelblich und gelbgrün bis graugrün, grau-olivgrün und auch rotbraun. In Abb. 1 sind mindestens 2 Sorten zu erkennen: im Vordergrund die mit den braun-roten Blättern und den vielen Blütenständen, links lugen die hellgrünen Rosetten einer anderen Sorte hervor und die gelben Blüten im Hintergrund gehören zu einer Sedella-Art, welche auch zu den Dickblattgewächsen gehört.

 

Abbildung 3: Weitere Sempervivum-Sorte mit ausgeprägten dunkelgrünen Rosetten und Blütenstand.
Abbildung 3: Weitere Sempervivum-Sorte mit ausgeprägten dunkelgrünen Rosetten und Blütenstand.

Blütenstände werden zwischen Mai und August ausgebildet. Die Blüten an ihrer Spitze sind vielfarbig und teilweise wirklich spektakulär, nicht nur wegen der z.T. dicken und langen Blütenstände. Natürlich sind sie verglichen mit Rosen- oder Tulpenblüten klein. In Abb. 2 zeige ich recht kleine Sukkulentenblüten. Sie kommen ohne Blütenstand daher und auch ihre Struktur ist wie bei „normalen“ Blütenpflanzen. Tagsüber öffnen sie sich und schließen sich gegen Abend wieder – was für die Mittagsblumen typisch ist. Das Bild zeigt deutlich, dass auch die heimischen Insekten die Blüten durchaus zu schätzen wissen – und dass die Blüten wirklich klein sind, etwas kleiner als der Nagel meines kleinen Fingers.

Abbildung 4: Blüte und Knospen einer Art mit braun-roten Rosetten. Unterhalb der linken Knospe kann man noch ein winziges Insekt erkennen.
Abbildung 4: Blüte und Knospen einer Art mit braun-roten Rosetten. Unterhalb der linken Knospe kann man noch ein winziges Insekt erkennen.

Weil die Hauswurze mit wenig Erde auskommen, kann man sie auf Mauerkronen und in Mauerritzen ebenso finden wie in Schutthalden. Für den „Einsatz“ zu Hause sind sie daher auch auf den schon genannten Mauerkronen geeignet, aber auch in Schalen, Krügen usw. Früher wurden sie viel auf Dächern angepflanzt. Daher auch die Bezeichnung Dachwurz oder Dach-Hauswurz. Genau genommen wird damit eine besondere Art gekennzeichnet, Sempervivum tectorum (frei übersetzt: das Immerlebende der Dächer). Sie wurde auf Dächer gepflanzt, um die Gebäude vor Blitzschlag zu schützen. Die Römer nannten die Dachwurz nach ihrem Donnergott Jupiter barba jovis (Jupiterbart). Und Karl der Große ordnete in seiner Landgüterordnung sogar an, die Dächer mit Sempervivum zu bepflanzen!

 

Ich hoffe, ich konnte Ihr Interesse an diesen Pflanzen wecken. Um das noch etwas zu stärken, zeige ich zum Abschluss einfach noch ein paar Bilder.

Udo Baumfalk

Abbildung 5: Winziges Insekt in der Blüte eines Mittagsblumengewächses.
Abbildung 5: Winziges Insekt in der Blüte eines Mittagsblumengewächses.
Abbildung 6: Blütenstand aus einer grünen Rosette.
Abbildung 6: Blütenstand aus einer grünen Rosette.

Fledermäuse willkommen

"Fledermäuse willlkommen" in Bad Münster am Stein und Staudernheim

Schon seit Jahrzehnten wird die evangelische Kirche von Bad Münster am Stein von besonderen Kirchgängern bewohnt: Jahr für Jahr finden sich im Turm Weibchen einer selten gewordenen Fledermausart namens „Graues Langohr“ ein, die dort ungestört vom Trubel der Welt ihre Jungen zur Welt bringen und aufziehen. Nun wurde die Kirchengemeinde für dieses konfliktfreie Miteinander vom NABU Rheinland-Pfalz im Rahmen der Aktion „Fledermäuse willkommen“ ausgezeichnet. Pfarrerin Katy Christmann nahm die Urkunde von NABU-Fledermausbotschafterin Kerstin Krämer entgegen. Ein wichtiger Teil der Auszeichnung ist eine freundlich gestaltete Plakette, die in Zukunft an der Fassade der Kirche für den Schutz der Fledermäuse wirbt.

Eine weitere Auszeichnung ging an die katholische Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer in Staudernheim. Auch in dieser Gemeinde sind Graue Langohren seit langer Zeit zu Hause, doch haben sie sich gleich an zwei Stellen eingenistet: Je eine Wochenstube gibt es auf dem Dachboden der Kirche und des Pfarrhauses. Petra Fey, stellvertretende Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, nahm die Auszeichnung entgegen. „Zwei so eng beieinander liegende Fledermausquartiere dieser Art sind ungewöhnlich. Wir danken der Gemeinde, dass sie den Tieren einen sicheren Unterschlupf bietet“, erläutert Kerstin Krämer, die sich mit weiteren Naturschützern im Kreis Bad Kreuznach für die geheimnisvollen Nachtjäger engagiert. Die Duldung von Fledermausquartieren ist leider keine Selbstverständlichkeit. Viele der 21 in Rheinland-Pfalz heimischen Fledermausarten seien als Mitbewohner von Gebäuden auf den guten Willen von uns Menschen angewiesen. Doch etliche seit langer Zeit angestammte Wohnmöglichkeiten gingen bei Sanierungsmaßnahmen verloren, neue würden dagegen kaum angeboten. Umso wichtiger sei der Erhalt der Bestehenden. Auf der Webseite des NABU Rheinland-Pfalz können sich Besitzer von Fledermausquartieren über ein bereitgestelltes Formular für die Auszeichnung bewerben. Die Aktion wird vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität im Rahmen der „Aktion Grün“ gefördert.

Nützliche Tipps zur Vogelfütterung

Amseln lieben Wildfrüchte, doch auch Rosinen sind heiß begehrt. (Bild: Mike Lane, NABU)
Amseln lieben Wildfrüchte, doch auch Rosinen sind heiß begehrt. (Bild: Mike Lane, NABU)

Vögel füttern ist zweifellos eine tolle Sache, denn man kann Meisen, Finken und Co. wunderbar beobachten. Manchmal stellen sich auch seltene  Wintergäste aus dem hohen Norden ein. Gerade für Kinder ist Vogelfütterung ein Erlebnis - auch wenn man nur wenigen, meist noch häufigen Vogelarten damit hilft. Doch es gibt einiges zu beachten. Hier finden Sie jede Menge nützliche Tipps:

 

Der NABU gibt Tipps zur Vogelfütterung

https://www.swrfernsehen.de/landesschau-rp/gutzuwissen/video-1572-voegelfuettern-100.html

 

Hat sich erst einmal herumgesprochen, wie gut das Futterangebot ist, stellen sich oft auch die Vögel ein. Schauen Sie mal hier:

 

Live-Futterplatz | NABU-Shop (nabu-shop.de)

Deutschlands erste Futterhaus-Webcam des LBV - LBV - Gemeinsam Bayerns Natur schützen

 

Wie groß der Andrang an Ihrer Futterstelle tatsächlich wird, ist jedoch von vielen Faktoren abhängig. So können milde Witterung und ein reiches Angebot an Wildfrüchten dazu führen, dass die Vögel sich anderweitig orientieren und Ihr vermeintlich bequemeres Angebot ungenutzt bleibt. Frischkost schlägt Konserve! 

 

Bitte denken Sie daran, dass Futterstellen regelmäßig gereinigt werden müssen. So vermeiden Sie, dass Ihre Futterstelle ungewollt zum Hotspot für Vogelkrankheiten wird. Das Blaumeisensterben im Frühjahr 2020 zeigte, wie schnell so etwas gehen kann:

 

NABU-Informationen zum Meisensterben

 

Wir wünschen viele schöne Erlebnisse!

 

 

Gefährlicher Fang für den Storch

Storch kämpft mit Köderfisch

Anfang April konnte ich am Naheufer bei Bad Kreuznach den mehrminütigen Kampf eines männlichen Storches mit einem Köderfisch an einem Haken und Angelschnur filmen.
Der Storch war am Naheufer zur täglichen Futtersuche unterwegs. Während der Aufnahme konnte ich nicht erkennen, womit der Storch sich da so abmühte. Erst beim Ansehen des Videos erkannte ich, dass er versuchte einen Silikon-Köderfisch, der noch an einem 5 x 2 cm großen Haken hing, aus dem Wasser zu ziehen. Das gelang aber nicht, da die Angelschnur sich im Uferbewuchs verfangen hatte.
Der Köderfisch sah so echt aus, dass der Storch sich auch täuschen ließ.
Am Ende ließ der Storch den Fisch doch liegen, nachdem die Schnur abgerissen war. Das war sein Glück.
Ich fuhr noch mal zu der Stelle und fand auch nach einiger Zeit im Gras sowohl die Angelschnur, als auch den Teil mit dem Fisch, Haken und „Vorfach“ (Verbindungteilen).
Die Bilder zeigen den Storch beim Zerren an dem Silikonfisch. Er stützt sich dabei im Uferbereich ab.
Die anderen Bilder zeigen die Angelschnur und den Köderfisch + Haken usw.
Da Störche ihre Nahrung nicht zerkauen, sondern komplett runterschlucken, wäre diese Mahlzeit tödlich gewesen.

Wolfgang Ruecker

Problematisches Nistmaterial - Plastikmüll als Gefahr für die Vogelwelt

Im Sommer sind sie gut zwischen den grünen Blättern von Bäumen, Büschen und Hecken verborgen, doch wenn das Laub gefallen ist, fallen die verlassenen Vogelnester auf. Was man da bei genauer Betrachtung an unterschiedlichen Konstruktionen zu sehen bekommt, ist erstaunlich, zugleich aber auch deprimierend: Alle möglichen von den Menschen achtlos weggeworfenen Plastikteile und Schnüre dienen vielen Vögeln als Nistmaterial.

Wer macht sich schon Gedanken darüber, dass diese unnatürlichen Baumaterialien bereits während des Sammelns und Einbringens in das zukünftige Nest für die Vogeleltern gefährlich sind?

Im Nest picken die Küken an den Plastikteilen, und gelangen Partikel davon in ihre Mägen, kann das zu tödlicher Verstopfung führen. Zudem lassen verbaute Plastikfolien das Regenwasser schlechter abfließen. Das Nest bleibt feucht, im schlechtesten Fall bleibt Wasser darin stehen - mit fatalen Folgen für den Nachwuchs. Alt- wie Jungvögel können sich in Schnüren und Netzen verheddern und gehen elend zugrunde.

Wir wissen es längst: Müll gehört nicht in die Natur! Folien, Netze, Schnüre und Bänder aller Art schaden allen Tieren, nicht nur den Vögeln! 

 

Die Rauchschwalben vom Wassersümpfchen

Seit vielen Jahren finden Rauchschwalben immmer wieder an den Brutplatz Wassersümpfchen zurück, um hier ihre Jungen groß zu ziehen. In einer überdachten Einfahrt bauten sich die Schwalben zunächst ein eigenes Nest aus Lehm auf einem Bewegungsmelder. Zwei zusätzlich angebrachte Kunstnester aus Holzbeton wurden inzwischen auch angenommen.
Die erste Brut in wurde in diesem Jahr mit fünf Jungen flügge. Die fünf Jungen der zweiten Brut sind zurzeit kurz davor, das Nest zu verlassen. Sobald sich ein Elternteil zeigt, sperren sie die Schnäbel auf und betteln um Futter. 
Beide Bruten wurden durch Ernst Wolfs vom NABU Bad Kreuznach mit Ringen der Vogelwarte Radolfzell beringt. 

Der Storch ist wieder da!

Es hat geklappt! Es haben sich wieder Weißstörche rund um Bad Kreuznach angesiedelt. Auf einem Schornstein der Kientzler in Gensingen konnten zwei Jungtiere dokumentiert werden, auf einem Strommast an der B41 bei Bretzenheim hat ein weiteres Paar dieses Jahr erstmals ein Nest errichtet und drei Jungvögel ausgebrütet. Im Storchenhorst auf dem Gelände des Landesjagdverbandes  bei Gensingen werden sogar vier Jungtiere aufgezogen (siehe Bilder). Dies ist ein gutes Zeichen, denn die Störche wurden zum Sinnbild der Bemühungen um eine Fluß- und Auenlandschaft, welche diese Bezeichnung auch verdient.

Die Aufnahmen hat uns Wofgang Rücker, Langenlonsheim, zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Im Oktober wurde, nachdem die Störche alle in ihr Winterquartier geflogen waren, das Nest abgebaut. Es soll bei Bretzenheim wieder "aufgebaut" werden, um einem anderen Storchenpaar einen Anreiz zu geben, dort zu brüten.

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Zwischen der Hindenburgbrücke bei Bingen-Rüdesheim und dem Zufluss des Weizbaches haben sich dies Jahr fünf Brutpaare niedergelassen. Die Kollegen und Kolleginnen vom NABU Schutzzentrum Rheinauen haben ihre Arbeiten, die zu diesem großen Erfolg geführt haben, hier dokumentiert.

Besser sitzen lassen

Jungvögel sind selten allein

Foto von Annelies Klotz, NABU
Foto von Annelies Klotz, NABU

Zurzeit piept es überall. In Nistkästen und Gebüschen bettelt der Vogelnachwuchs um Futter, viele Jungvögel haben das Nest schon verlassen. Beim NABU häufen sich nun die Anrufe von Naturfreunden, die vermeintliche Vogelwaisen aufgelesen haben.
Doch meist trügt der Schein: Die Jungen vieler Vogelarten verlassen ihr Nest bevor sie fliegen können. Mit den Eltern halten sie durch leise Rufe Kontakt.
Lediglich wenn Gefahr im Verzug ist, sollte man Jungvögel an einem geschützten Platz in der Nähe absetzen
Nur ganz selten sind Jungvögel tatsächlich verlassen. Erst wenn nach mehrstündiger Beobachtung kein Zweifel besteht, dass das Junge nicht mehr versorgt wird, könne es in Obhut genommen werden.
Wer einen Jungvogel aufnimmt muss sich im Klaren sein, dass die Aufzucht aufwändig ist und die Vogeleltern nicht ersetzen kann! Die beste Hilfe ist immer noch ein naturnahes Umfeld, in dem Jungvögel Deckung und Nahrung finden.

Wer mehr über die Vögel im Siedlungsbereich und ihre Bedürfnisse wissen will, erhält bei Einsendung von fünf Briefmarken zu 70 Cent an die NABU-Regionalstelle Rheinhessen-Nahe, Langgasse 91, 55234 Albig, die informative Broschüre „Vögel im Garten“.

Beringt für die Wissenschaft: Uhunachwuchs im Nahetal

In einer Felswand an der Nahe zieht ein Uhupaar zurzeit erfolgreich seine drei Jungen groß. Die etwa vier Wochen alten "Kleinen" der größten Eulenart weltweit wurden am Osterwochenende im Auftrag der Vogelwarte Radolfzell und im Dienst der Wissenschaft mit einem nummerierten Metallring am Bein markiert. Wird so ein beringter Vogel wiedergefunden, kann anhand der Ringnummer sein Geburtsort festgestellt werden. Neben den drei Jungvögeln lagen noch nicht verzehrte Beutetiere: Eine Ratte und ein Kaninchen. Dieser Vorrat deutet darauf hin, dass die Ernährungslage in diesem Frühling sehr gut ist. In Zeiten des Mangels wird die Beute sofort nach Erhalt verzehrt.

Stama-Schüler helfen beim Pflegeeinsatz

Im vollen Einsatz am steilen Hang: Stama-Schüler helfen dem NABU Bad Kreuznach bei der Landschaftspflege (Bild: Rainer Michalski)
Im vollen Einsatz am steilen Hang: Stama-Schüler helfen dem NABU Bad Kreuznach bei der Landschaftspflege (Bild: Rainer Michalski)

Willkommene Unterstützung hatten die Aktiven des NABU Bad Kreuznach und Umgebung bei ihrem Pflegeeinsatz bei Laubenheim/Nahe am  Samstag, dem 9. September. Gleich 15 Schülerinnen und Schüler des Biologie-Leistungskurses der Jahrgangsstufe 12 am Gymnasium an der Stadtmauer aus Bad Kreuznach räumten in Rekordzeit mit Rechen und Heugabel das Heu von der großen Magerwiese am Scheerwald ab, mit dabei ihre Lehrerin Katrin Kreiter. Die gute Arbeit wurde vom NABU mit einem üppigen Imbiss und einem Zuschuss für die Kurskasse belohnt. 
Doch wie kam es zu dieser Aktion? Die Besonderheiten der Natur im Nahetal waren Thema im Unterricht, der zur schönsten Blütezeit im Mai durch eine Exkursion zu den bunten Wiesen bei Laubenheim abgerundet wurde. Da der Erhalt dieser Blütenpracht von der jährlichen Mahd abhängig ist, beschlossen die Schüler spontan, in dieser Saison bei einem Einsatz zu helfen.
Das Nahetal ist einer der Hotspots der Artenvielfalt in Deutschland, und viel zu wenigen Menschen ist der Wert der Natur vor ihrer Haustür bewusst. Daher freuen wir uns besonders über dieses Engagement!

 

Rainer Michalski


Schwalbenairport Nahetal – NABU-Auszeichnung für Reiterhof Krapf/Ippesheim

zeigt Harald Krapf (links) und Rainer Michalski vom NABU mit Stute „Rebecca“, die mit stolzen 27 Jahren nun ihren verdienten Ruhestand auf dem Reiterhof genießt. Zahlreiche Menschen aus Bad Kreuznach und Umgebung haben auf ihr das Reiten gelernt.
zeigt Harald Krapf (links) und Rainer Michalski vom NABU mit Stute „Rebecca“, die mit stolzen 27 Jahren nun ihren verdienten Ruhestand auf dem Reiterhof genießt. Zahlreiche Menschen aus Bad Kreuznach und Umgebung haben auf ihr das Reiten gelernt.

Reger Flugbetrieb herrscht auf dem Reiterhof von Harald Krapf in Ippesheim, denn mehr als 50 Rauchschwalbennester befinden sich in den Stallungen und in der Reithalle, davon gut zwei Drittel zurzeit besetzt. Die große Anlage, die gleichzeitig Sitz des Reit- und Fahrclubs Bad Kreuznach ist, bietet den eleganten Fliegern ideale Bedingungen. Harald Krapf berichtet: „Jedes Jahr schlüpfen bei uns Hunderte von Jungvögeln, und im Herbst sitzt hier kurz vor dem Abflug in den Süden alles voller Schwalben. Sicher trifft dabei auch der eine oder andere Kleks mal ein Pferd oder einen Reiter und sicher machen die Vögel Dreck. Doch das ist nicht schlimm, denn Dreck kann man wegputzen. Für uns gehören Schwalben einfach dazu!“

 

Die Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" ehrt Menschen, die Schwalben in ihrem Zuhause willkommen heißen
Die Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" ehrt Menschen, die Schwalben in ihrem Zuhause willkommen heißen

 „So viele Schwalben, die auf einem Anwesen geduldet und als Mitbewohner geschätzt werden, sind heute schon eine kleine Sensation. Daher ist es uns eine besondere Ehre, Herrn Krapf im Rahmen unserer Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ mit der zugehörigen Plakette und einer Urkunde auszuzeichnen“, erklärt Rainer Michalski vom NABU Bad Kreuznach und Umgebung.

 

 

Früher galten Schwalben als Boten des Glücks, und noch immer gilt die erste aus dem afrikanischen Winterexil zurückgekehrte Schwalbe bei vielen als Anzeichen für den nahen Beginn der Freibadsaison. Docht trotz aller Sympathie gehen die Bestände von Mehl- und Rauchschwalbe seit Jahren kontinuierlich zurück. Wesentliche Ursachen hierzulande sind neben dem Rückgang der Insekten vor allem fehlende Nistmöglichkeiten und der Mangel an geeignetem Material für den Nestbau. Außen am Haus angebracht soll die bunte Plakette daher für den Schutz von Mehl- und Rauchschwalben werben und weitere Hausbesitzer für die Sommerboten gewinnen.

 

 

Doch wie können sich Schwalbenfreund darum bewerben? Rainer Michalski erklärt: „Haben auch Sie mehrere besetzte Mehl- oder Rauchschwalbennester am Haus und interessieren Sie sich für die Auszeichnung? Möchten Sie wissen, was Sie für die Schwalben tun können? Dann melden Sie sich unter 6731 547566 oder info@NABU-Rheinhessen.de bei der NABU-Regionalstelle Rheinhessen-Nahe.“